„Plötzlich wollten diese Zauberapp alle!“

Ulrich Vallaster, Bereichsleiter für Akutpsychiatrie am Alexianer St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Weißensee

Ulrich Vallaster, Bereichsleiter für Akutpsychiatrie am Alexianer St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Weißensee

Psychiatrische Arbeit bedeutet, Verantwortung zu tragen – für Menschen in Krisen, aber auch für die, die täglich mit ihnen arbeiten. Für Ulrich Vallaster, Bereichsleiter für Akutpsychiatrie am Alexianer St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Weißensee, gehört dazu, gute Arbeitsbedingungen zu schaffen und Strukturen zu fördern, die Sicherheit und Verlässlichkeit bieten – auch digital.

Als das Alexianer St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Weißensee CrewLinQ einführte, startete die Zusammenarbeit mit einem klaren Ziel: die kurzfristige Personalbesetzung über das digitale Poolmanagement zu organisieren und damit Abläufe auf den psychiatrischen Stationen zu vereinfachen.

Für Ulrich Vallaster, der als Bereichsleiter die Stationen St. Quirinius, St. Dominikus, St.Franziskus, St. Gertrud und die Akutaufnahme St. Florian verantwortet, war das zunächst ein Schritt ins Unbekannte – aber einer, der sich schnell lohnte.

 

„Am Anfang war ich ehrlich gesagt skeptisch“, sagt Ulrich Vallaster, „aber plötzlich wollten diese Zauberapp alle!“

Diese Anekdote fasst gut zusammen, wie die Einführung einer digitalen Lösung in einem lebendigen Stationsalltag verlief: vorsichtiges Ausprobieren, spürbare Erleichterung und schließlich eine breite Akzeptanz im Team.

 

Zunächst startete die Zusammenarbeit mit CrewLinQ im Bereich Poolmanagement: Digitale Anfragen an Poolkräfte, schnelle Rückmeldungen per Smartphone, weniger Telefonmarathon und bessere Übersicht über kurzfristige Besetzungen.

Aus dem Gespräch wird deutlich, dass genau dieser Prozess für Ulrich Vallaster und sein Team einen großen Unterschied macht — er beschreibt die Umstellung als spürbare Entlastung für den Alltag auf den Stationen.

„Wenn man sieht, dass etwas wirklich funktioniert, kommen die Ideen von ganz allein“, erzählt Ulrich Vallaster mit einem Lächeln. Die Erfahrung mit dem Pool hat zwei Dinge gebracht, die Ulrich Vallaster wichtig sind: mehr Struktur bei kurzfristigen Einsätzen und eine größere Selbstbestimmung für die Mitarbeitenden. Statt vieler Telefonate gibt es eine klare, digitale Abfrage — Kolleginnen und Kollegen können selbst entscheiden, ob sie einen Dienst übernehmen. Dieses Prinzip reduziert organisatorischen Druck und stärkt gleichzeitig die Transparenz im Team.

Poolmanagement für Dolmetscher – eine Idee aus der Pflegedirektion

Für Ulrich Vallaster ist klar: Digitale Unterstützung sollte dort ansetzen, wo sie den Alltag erleichtert. Das betrifft nicht nur die kurzfristige Einsatzplanung von Mitarbeitenden, sondern auch zusätzliche Angebote wie Begleitdienste oder Sprachmittler. Die Kombination aus Praxisnähe und technischer Flexibilität eröffnet langfristig Möglichkeiten, den Stationsbetrieb effizienter zu gestalten, ohne die Qualität der Versorgung zu gefährden.

Poolmanagement

Mitarbeiterzufriedenheit, Sicherheit und psychiatrische Besonderheiten

Der Campus vom St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Weißensee

Der Campus vom St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Weißensee

Als Bereichsleiter in einer psychiatrischen Einrichtung hat Ulrich Vallaster mehrere Perspektiven im Blick: Dienstplanung, Patientensicherheit und vor allem die psychische Belastung des Teams. Aus dem Gespräch wird deutlich, dass für ihn Strukturen und Abläufe nicht Selbstzweck sind — sie sollen konkret die Bedingungen verbessern, unter denen Pflegende arbeiten.

Gute Arbeitsbedingungen haben in der Psychiatrie einen doppelten Effekt: Sie entlasten Mitarbeitende und erhöhen damit direkt die psychische Sicherheit der Patient:innen. Wenn Abläufe verlässlich funktionieren und das Team Entscheidungen selbst treffen kann, wirkt sich das positiv auf die Stimmung, die Planbarkeit und die Resilienz der Stationen aus.

„Psychische Sicherheit ist für uns in der Psychiatrie immer das zentrale Thema“, betont Ulrich Vallaster. „Wir müssen Strukturen schaffen, die unseren Mitarbeitenden Orientierung geben und gleichzeitig den Patientinnen und Patienten ein verlässliches Umfeld bieten.“

Für Ulrich Vallaster ist klar: Die psychische Sicherheit aller Beteiligten ist Grundlage guter Arbeit. Abläufe, klare Zuständigkeiten und ein verlässliches Umfeld helfen, Stress zu reduzieren und die Qualität der Versorgung langfristig zu sichern.

Kommunikation und schnelle Informationen

Neben der Personalplanung sieht Ulrich Vallaster auch den Wert von digitalen Informationsmöglichkeiten für das Team. Kurze Updates, wichtige Hinweise oder organisatorische Änderungen können über das digitale News-Feed von CrewLinQ direkt an die Mitarbeitenden gelangen, ohne dass lange Meetings nötig sind.

„Das mit den News ist praktisch, weil man schnell alle auf demselben Stand hat“, sagt Ulrich Vallaster. „So bekommen die Teams genau die Infos, die sie brauchen, ohne dass etwas untergeht.“

Damit ergänzt die Plattform nicht nur die Einsatzplanung, sondern unterstützt auch die interne Kommunikation, was besonders in einer psychiatrischen Einrichtung wichtig ist, um alle Teams gut informiert und handlungsfähig zu halten.

Langfristig wichtig: verlässliche Prozesse, Wertschätzung und Entwicklungsmöglichkeiten

Über das unmittelbare Funktionieren der App hinaus legt Ulrich Vallaster Wert auf Aspekte, die langfristig zu guten Arbeitsbedingungen beitragen:

Verlässliche Prozesse: Digitale Tools sollten Routineaufgaben erleichtern und Entscheidungswege klar machen, damit Mitarbeitende ihre Energie auf die Betreuung konzentrieren können.

Wertschätzung und Selbstbestimmung: Wenn Mitarbeitende mitentscheiden können — zum Beispiel bei der Annahme von Zusatzdiensten — steigt die Zufriedenheit und sinkt das Gefühl von Zwang.

Weiterentwicklung der Plattform: Ideen wie die Anbindung von Dolmetschern oder die Organisation von Begleitdiensten zeigen, dass die technische Basis genutzt werden kann, um mehr Dienstleistungen zusammenzuführen und so die Arbeit weiter zu vereinfachen.

Diese Punkte sind nicht nur Wunschlisten: Ulrich Vallaster macht deutlich, dass sie aus der Praxis heraus entstehen. Er sieht Digitalisierung als Werkzeug, das konkrete Verbesserungen ermöglichen kann — wenn es praxisnah implementiert wird.

Abschließend: pragmatisch, menschlich, mit Humor

 

Das Gespräch mit Ulrich Vallaster endet mit einem Blick auf die Zukunft digitaler Lösungen in der psychiatrischen Versorgung. Für ihn ist entscheidend, dass Technik dort eingesetzt wird, wo sie wirklich nützt, und nicht nur Prozesse komplizierter macht. „Man muss immer genau überlegen, was man wirklich braucht und wie es den Alltag erleichtert“, sagt Ulrich Vallaster.

Diese Haltung fasst zusammen, wie er die Einführung von CrewLinQ erlebt: mit Pragmatismus, Offenheit für neue Ideen und dem klaren Ziel, den Stationsalltag für Mitarbeitende und Patient:innen spürbar zu verbessern – etwa durch digitale Begleitung, effizientere Abläufe oder die Möglichkeit, Sprachbarrieren leichter zu überwinden.

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